Vorbildgerechte Signalisierung
Die Schweizer Signale werden gegenwärtig 2 Typen zugeteilt. Sie sind durch die unterschiedliche Form erkennbar: Typ L für Licht und Typ N für die digitale Anzeige (numérique). Signale des Typs L sind bereits seit den 1940er Jahren im Einsatz und lösten die Formsignale des Typs M ab. Der Typ N wurde 1986 eingeführt.
Anwendungsbeispiel einer durch ein Ausfahrsignal angezeigte Geschwindigkeitsbegrenzung mit Fahrbegriff 2. Der Zug muss die Weichen in ablenkender Stellung mit 40 km/h befahren und kann erst anschliessend auf die in der Streckentabelle angegebene Geschwindigkeit beschleunigen.
Bei beiden Signaltypen gibt es ein Vorsignal, das dem Lokführer die Stellung des folgenden Hauptsignals ankündigt und ihm erlaubt, auch bei schlechten Sichtverhältnissen den Zug bis zum Hauptsignal zum Stehen zu bringen. Die Signale werden durch Stellwerkanlagen gesteuert, die so aufgebaut oder programmiert sind, dass der Betrieb sicher abgewickelt werden kann. Insbesondere stehen die Signale in Abhängigkeit von der Stellung der Weichen und vom Streckenblock.
Vorsignalschirme (Typ L) sind immer quadratisch während die Hauptsignalschirme (Typ L) in der Regel hochrechteckig sind. In Fällen, in denen ein quadratischer Signalschirm sowohl Vorsignal- als auch Hauptsignalfunktion hat, wird dies durch eine aufgesetzte weisse Tafel mit schwarzem Punkt verdeutlicht. Beim Typ N erkennt man das Vorsignal am quadratischen weissen Rahmen, während das Hauptsignal einen weissen Ring aufweist.
Generell werden die Signale auf der linken Seite der Strecke in beiden Richtungen aufgestellt. Allerdings können die Signale bei Unübersichtlichkeit auf einer anderen Position aufgestellt werden.
Quelle: Wikipedia, Eisenbahnsignale in der Schweiz
Die Signalisierung in Traincontroller kann auf zwei verschiedene Arten gelöst werden - entweder mit den intern berechneten Signalen (sogenannte «einfache» Signalisierung) oder, wenn eine Signalisierung nach den Regeln des Vorbildes realisiert werden soll, mit dem «erweiterten» Signalsystem von Traincontroller.
Dabei werden die Signalbegriffe wie beim Vorbild aufgrund der eingestellten Weichenstrassen eingestellt.
Mein Anspruch an die Signalisierung ist, dass diese möglichst vorbildgetreu sein soll - also kommt nur das «erweiterte» Signalsystem in Frage. Am Gotthard in den 80er Jahren gibt es zudem nur das Signalsystem «L» (das Signalsystem «N» existiert noch gar nicht), also auch auf meiner Anlage. Die meisten Signale sind zudem in Signalbrücken montiert, freistehende Signale auf der Strecke gibt es nur wenige, meistens sind diese in den Bahnhöfen (Wassen, Göschenen) zu finden.
Ich stelle hier «meine» Lösung in Traincontroller V9 Gold vor - es gibt sicher auch noch andere Wege zum Ziel.
Die Blöcke
Eine «sinnvolle» Anordung der Strecken- und Bahnhofsblöcke erleichert das Ganze ungemein - ich habe seinerzeit den «Fehler» gemacht, physische Streckenblöcke z.T. in zwei logische Blöcke aufzuteilen - es funktioniert, macht aber die Sache nict einfacher.
Hier die Ansichten, oben diejenige der «suboptimalen» Blockeinteilung und unten diejenige, bei welcher die «doppelten» logischen Blöcke gestrichen sind.
Es geht aber auch mit der aktuellen Blockeinteilung - einfach das Definieren der «Auslöser» und «Bedingungen» wird etwas komplexer.
Die Zugfahrten
Ich habe nicht eine grosse, zusammenhängende Zugfahrt erstellt sondern «kleine», in sich abgeschlossene Zugfahrten von Block zu Block. Dadurch kann verhindert werden, das eine Zugfahrt «zuviele» Weichenstrassen im Voraus reserviert und dadurch den gesamten Zugverkehr blockiert. Jede Zugfahrt ruft anschliessend die nächste Zugfahrt auf und «übergibt» den Fahrtmodus, behält den Zug und fordert die nächste Zugfahrt bereits im vorletzten Block an - so wird der Ablauf «flüssiger» und es entstehen keine «unnötigen» Halte.
Durch diese Art der Zugfahrtenaufteilung wird die Berechnung der vorausliegenden Signale etwas «kniffliger», da Weichenstrassen z.T. noch gar nicht angefordert wurden, die Signale aber (der Optik wegen) schon den «richtigen» Signalbegriff anzeigen sollen. Auf der Strecke kann dies relativ einfach berechnet werden (da gibt es meist nur 1-2 Möglichkeiten für die Weichenstrassen), in einem Bahnhof wird's dann aber ganz schön aufwendig. Aus diesem Grund habe ich die Zugfahrten, welche vom Streckenblock in den Bahnhogf Wassen und diejenige aus dem Bahnhof heraus auf den ersten folgenden Streckenblock nun zusammen gefasst.
So habe ich nun die Zugfahrten in den Bahnhof Wassen umkonfiguriert und das sieht dann so aus, wenn die gesamte Strecke frei ist. Die durch die roten Pfeile markierten Stellen sind alle davon abhängig, welche Weichenstrasse nun effektiv ausgewählt werden konnte. Alle diese Elemente werden durch Auslöser und Bedingungen von Abschnitten und Signalen ausgewertet und entsprechende Aktionen ausgelöst.
Abschnittseinstellungen der Zugfahrt
Bei einer Zugfahrt können für jeden Abschnitt (Verbindung von Block zu Block) Bedingungen definiert werden - mit Hilfe dieser Bedingungen wird gesteuert, ob ein Zug diesen Abschnitt überhaupt «befahren» darf (wenn auf der offenen Strecke) oder welchen Weg er nehmen muss (Gleiswechsel).
Auf diese Weise werden nun alle Abschnitte dieser Zugfahrt so definiert, dass der Zug aus allen möglichen Startblöcken und mit allen Rahmenbedingungen (Gegenzug, besetzte Blöcke usw.) umgehen kann. Ist nicht in 10 Minuten erledigt, aber wenn man mal den Dreh raus hat (und in Traincontroller 9 können nun ja Auslöser und Bedingungen kopiert werden) ist es «nur» noch Fleissarbeit.
Als grosse Hilfe hat sich das Benennen der Weichenstrassen erwiesen - vermindert die Verwechslungsgefahr beim Auswählen enorm!
Hauptsignale
Wie erwähnt verwende ich das «erweiterte» Signalsystem, das heisst, es sind nicht die blockinternen Signale, welche den Signaldecoder ansteuern sondern eigene Objekte vom Typ Signal (3-flammig, 4-flammig oder wenn mehr Signalbegriffe angezeigt werden müssen mittels dem «erweiterten» Zubehör). Diese Objekte verfügen über die Registerkarten «Auslöser» und «Bedingung».
Einen «Auslöser» gibt es für jeden einzelnen Signalbegriff und damit wird festgelegt, auf welches Ereignis dieser Signalbegriff «reagieren» soll. Ich habe als Auslöser für alle Fahrbegriffe ausser HALT eine aktive, folgende Weichenstrasse eingetragen, der Auslöser für HALT ist leer (Rückfallebene, wenn alles «schief» geht wird HALT angezeigt).
Für jeden Signalbegriff es auch eine Bedingung - damit wird nach dem Ansprechen des Auslösers festgelegt, ob dieser Signalbegriff denn jetzt auch angezeigt werden darf.