Thursday, 18.04.2024 15:03
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Rückmelder

 

Rückmelder werden benötigt, sobald ein Computer Loks und Züge steuern soll. Die Rückmelder, wie der Name schon sagt, melden dem Computer, ob ein Streckenabschnitt (Streckenblock) besetzt ist oder nicht. Mit der geeigneten Steuerungssoftware wird auch gleich eine Zugverfolgung realisiert, d.h. dass die Zugbewegungen am Computer nachvollzogen werden können, dies zum Teil auch, wenn der Zug von Hand bewegt wird. So ist es der Steuerungssoftware möglich, vom Computer gesteuerte Züge um die von Hand gesteuerten "herumfahren" zu lassen.
Der wichtigste Aspekt bei der Rückmeldung ist die Zuverlässigkeit. Versagt die Rückmeldung, dann versagt auch die Steuerung, da diese zu 100% auf diese angewiesen ist. Damit diese Zuverlässigkeit erreicht werden kann, gilt es, je nach verwendetem Rückmeldesystem, einige Klippen zu umschiffen bzw. deren Störanfälligkeit zu kennen.

Hier eine Übersicht der am Markt gängigen Rückmeldesysteme:

  • s88-Bus 6-adrig (Märklin)
  • RS-Bus 2-adrig (Lenz)
  • SX-Bus x-adrig (Trix, Muet, Rautenhaus)
  • Loconet 6-adrig (Digitrax)
  • CAN-Bus 6-adrig (Zimo)

Und wo braucht es einen Rückmelder?

Eigentlich sollte eine digitale Anlage lückenlos überwacht werden können - nur so weiss die Steuerungssoftware, wo sich welcher Zug befindet.

Damit eine Zugverfolgung realisiert werden kann, ist es notwendig, jeweils eine Schiene beidseitig zu trennen und diesen isolierten Streckenabschnitt durch einen Rückmelder mit Strom zu versorgen. Jeder Verbraucher (Loks, beleuchtete Wagen usw.) in diesem Abschnitt wird dann durch den Rückmelder erkannt und der Software gemeldet.

Durch das Einteilen der Strecke in sogenannte "Streckenblöcke" wird zum voraus festgelegt, wo die Trennstellen zu liegen kommen. Ein Streckenblock ist bei der grossen Bahn normalerweise dort, wo ein ganzer Zug angehalten werden muss und durch geeignete Signale geschützt ist - bei der Modellbahn ist dies normalerweise zwischen den Hauptsignalen.

Wieviele Rückmelder brauch ein Block? Hier gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen:

  • Ein Rückmelder für den gesamten Block: Spart Kosten, bedingt aber, dass die Lokomotiven genau eingemessen sind, denn die aktuelle Position im Block und das Anhalten wird auf der Basis der Weg/Zeit-Berechnung (Grundlage ist die Einmessskurve der Lok) gesteuert und kann bei Schleudern oder Kontaktschwierigkeiten ungenau sein
  • Drei Rückmelder pro Block: Ist ein Kostenfaktor, verhindert aber zuverlässig, dass Ungenauigkeiten bei der Weg/Zeit-Berechnung sich nicht auswirken. Die letzten x cm (je nach Spurweite und den gefahrenen Maximalgeschwindigkeiten) vor dem Blockende beider Seiten werden durch einen eigenen Rückmelder überwacht und wirken als sogenannte "Stop-Melder" - der Zug wird angehalten. Diese Variante kann auch vorgängig (wenn noch gut zugänglich) vorbereitet werden, die drei Abschnitte werden elektrisch auf einen Rückmelder zusammengefasst und können später bei Bedarf wieder aufgeteilt werden
  • Automatisches Ankuppeln einer Lok an einen stehenden Zug in einem Block bedingt ebenfalls, dass mindestens ein Melder im Block ausgelöst werden kann, was auch zwei oder mehr Melder pro Block bedingt (siehe auch Opens internal link in current windowhier)

Ich habe durchgängig die Variante mit drei Rückmeldern pro Block angewandt, Spurwechsel werden ebenfalls überwacht, damit belegte Weichen nicht unter dem fahrenden Zug gestellt werden können.

Rückmeldung von Wagen?

Die Rückmeldung basiert darauf, dass ein "Verbraucher" auf dem entsprechenden Streckenabschnitt detektiert werden kann - dies sind bei 2-Leiter Bahnen im Normalfall Lokomotiven (Motor) und beleuchtete Wagen (Lampen, LED's). Andere Wagen hingegen erzeugen keine Rückmeldung und werden vom System normalerweise nicht erkannt.

Für die computergesteuerte Zugsteuerung ist aber eine lückenlose Überwachung nötig, d.h. der gesamte Zug (also mit allen Wagen) muss erkannt werden, ansonsten besteht die Gefahr, dass der Zugschluss noch in einem anderen Block stehen bleibt, welcher aber als frei gemeldet wird, oder Weichenstrassen werden unter dem fahrenden Zug gestellt, da das System nur die Lok, welche die Weichen schon lange passiert hat, detektiert hat.

Wagen können mit sogenannten Widerstandsachsen ausgerüstet werden, welche einen Verbraucher darstellen und so vom System erkannt werden. Der Verbraucher ist in diesem Fall ein Widerstand von 17.4k?, welcher auf das isolierte Rad geklebt wird; mit Silberleitlack werden die beiden Enden des Widerstands mit dem Rad und der Achse verbunden. Da der Widerstand relativ kleine Aussenmasse hat (1.6x0.8x0.45mm, geht aber bei Spur N nicht grösser) ist die Sache etwas fummlig und nur mit Pinzette und Lupe sicher zu bewerkstelligen.

Hinweis: Wird ein Widerstand verwendet hat man einen definierten Widerstand; nur Widerstandslack geht auch, nur muss dann bei dieser Methode mit der Schichtdicke gearbeitet werden, welche die Leitfähigkeit bestimmt - im schlimmsten Fall produziert man einen Kurzschluss oder es fliessen so hohe Ströme, dass die Achse oder auch der Wagen "abgefackelt" wird. Ganz wichtig ist, dass der effektive Widerstand erst gemessen wird, wenn der Widerstandslack VÖLLIG durchgetrocknet ist - falls nicht, lies mal Opens external link in new windowdiesen Beitrag im Stummiforum ...

Verwendetes Material:

  • Sekundenkleber
  • Silberleitlack
  • SMD-Widerstand 17.4 k? 1% Bauform 0603 (LxBxH 1.6x0.8x0.45mm)

So werden also alle Wagen (Personen- und Güterwagen) an jeder Achse (bei Drehgestellen je die innenliegende Achse) mit diesen Widerständen ausgerüstet - das wird ein Spass - hier die Bilder des Ersten so umgerüsteten Wagens ...

Widerstände ohne Ende?

So jeden Tag ein paar Widerstandsachsen fertigen - nach 20 Stück ermüden die Augen und dann wird's knifflig

Last Update: 04.11.2019, 22:00